Unsere Ziele

In allen Bereichen der Gesellschaft gilt es, für eine selbstbestimmte Teilhabe zu arbeiten und die Barrierefreiheit vor allem in den Köpfen immer wieder anzumahnen.

Bildung und Kultur

Inklusion von Anfang an: Je früher Kinder erfahren, dass es normal ist, verschieden zu sein, desto selbstverständlicher wird ihr Umgang mit Menschen mit Handicaps sein. Die inklusiven Angebote von Kita’s und Schulen reichen uns noch nicht aus. Die Inklusion „in den Köpfen“ von Erziehenden, Lehrkräften und Eltern zu verankern, bleibt ständige Aufgabe. Wir setzen uns für die Weiterentwicklung und Erweiterung der Angebote in allen Schularten und Bildungsstätten bei der Landesregierung ein und fordern eine gute personelle und sächliche Ausstattung.

Ein wesentlicher Aspekt der Lebensgestaltung ist die Teilhabe an kulturellen Angeboten. Sie sind noch zu selten barrierefrei – sei es bei der Erreichbarkeit, sei es bei der Berücksichtigung von Sinnesbehinderten oder kognitiv eingeschränkten Menschen. Wir fordern die „Leichte Sprache“ auch in der Verwaltung.

Mobilität

Die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen an unserer zunehmend mobilen Gesellschaft steht noch immer weitgehend nur auf dem Papier. Insbesondere in den ländlichen Bereichen sehen wir enorme Defizite. Wir fordern eine engere Taktung des ÖPNV, ausschließlich Niederflurbusse mit mindestens zwei – besser drei Stellplätzen für Rollstühle, Rollatoren, Kinderwagen etc., sowie akustische Ansagen in den Bussen und Bahnen und an den Haltestellen.

Die DB Regio fordern wir auf, auch an kleinen Bahnhöfen die Barrierefreiheit und die Mobilitätshilfen zu garantieren.

Wohnen

Menschen mit Behinderungen haben wie alle das Grundbedürfnis auf angemessenen Wohnraum. Die fortschrittliche Landesbauordnung Rheinland-Pfalz gilt es auf allen Ebenen umzusetzen. Das betrifft unmittelbar die Barrierefreiheit. Wir befürworten ausdrücklich das im BTHG verankerte Recht von Menschen mit Behinderungen, ihre Wohnform selbst zu bestimmen und nicht auf Druck der Kostenträger ins Heim zu müssen.

Wir befürworten ausdrücklich inklusive Wohngemeinschaften (ggf. mit Betreuung durch Fachpersonal) und generationsübergreifende Angebote. Wir fordern mehr lokale und regionale Angebote für junge Erwachsene mit Mehrfach- bzw. Schwerstbehinderung.

Arbeit und Soziales

Mit dem Budget für Arbeit und dem Persönlichen Budget hat Rheinland-Pfalz Maßstäbe gesetzt, die nun auch Bestandteil des BTHG sind. Wir arbeiten daran, dies publik zu machen und fordern die ständige Weiterentwicklung – auch im Zusammenschluss mit den Schwerbehindertenvertretungen und den Gewerkschaften. Wir fordern die Gleichstellung der Schwerbehindertenvertretungen mit den Betriebs- und Personalräten. Wir wollen, dass die Ausgleichsabgabe für die Betriebe spürbar erhöht wird, um ein tatsächliches Umdenken der Arbeitgeber zu erreichen. Hier geht es nicht nur um Anreize (Budget für Arbeit), sondern um deutliche Verpflichtungen. Dass die Ausgleichsabgabe auch noch steuerlich absetzbar ist, halten wir für widersinnig. Wir begrüßen die Förderung von Inklusionsbetrieben und setzen uns für ein angemessenes Entgelt in den Werkstätten für Behinderte ein.

Wir begrüßen das Gesetz zur Entlastung pflegender Angehöriger und setzen uns dafür ein, dass, sich die in Vorbereitung befindlichen Regelungen zur medizinischen Versorgung positiv für die Behinderten auswirken.

Behinderte Menschen mit Migrationshintergrund

In vielen Kulturen gilt Behinderung als Schuld und wird tabuisiert.

Deshalb sehen wir es auch als unsere Aufgabe, hier aufzuklären und Behindertenrechte einzufordern. Auch Geflüchtete können durch Krieg und Flucht Behinderungen und Traumata erlitten haben und haben ein Recht auf Therapie und Anerkennung. Deshalb sind wir auch mit der Arbeitsgemeinschaft Migration und Vielfalt vernetzt. Hier fordern wir alle Mitglieder in den Beiräten auf, dieses Feld in den Blick zu nehmen.